Nadja Schildknecht & das Filmfestival

Nadja Schildknecht, das 11. Zurich Film Festival ist Geschichte. Wenn Sie zurückblicken, was war Ihr Highlight?
Nadja Schildknecht:
Tausende Menschen kamen ans ZFF, haben sich Filme angeschaut, darüber diskutiert und unsere Events besucht. Man spürte das ZFF überall, das war mein Highlight. Als Veranstalterin war natürlich auch der letzte Tag eine Genugtuung, als ich merkte, dass fast alles gut gelaufen ist.

Wie es scheint, hat Zürich in der Zwischenzeit einen festen Platz in den Agendas der Hollywood Stars. Wie schaffen Sie es, die Stars nach Zürich zu holen, was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Unsere Gäste sollen in Zürich die Gelegenheit erhalten, Leute zu treffen und ihr Beziehungsnetz zu pflegen. Wir tun alles, damit sie mit einem Lächeln abreisen. Selbstverständlich muss ihnen die Reise nach Zürich auch geschäftlich etwas bringen. Produzenten, Regisseure und Schauspieler kommen hierher, um ihre Filme dem Publikum vorzustellen. Entsprechend sind sie auch daran interessiert, dass viel über ihre Filme geschrieben wird. Da Medien aus der ganzen Welt anwesend sind, weiss die Branche das Zurich Film Festival mittlerweile zu schätzen.

Wie können wir uns den Organisations-Apparat hinter dem Zurich Film Festival vorstellen. Wieviele Leute sind für Planung, Organisation und Durchführung am ZFF mit an Bord?
Wir haben 18-20 Festangestellte für die Planung und Organisation des Festivals,  dies steigert sich dann auf 55-60 Mitarbeiter ca. einen Monat vor Beginn. Während dem ZFF selbst arbeiten 400-500 Leute für die Umsetzung. Wir haben ca. 120 Events in 11 Tagen zu meistern und mehr als 500 ausländische Gäste zu betreuen.

Das ZFF ist zum allergrössten Teil „privat“ finanziert. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein solcher Event wirtschaftlich funktioniert?
Wir haben Sponsoren, welche wir Partner nennen, Stiftungen, Gönnervereine, Ticketeinnahmen und auch ein wenig die öffentliche Hand, dies ergibt zusammen die Gesamtfinanzierung. Die Sponsoren sind vom Festival begeistert, weil sie Kultur unterstützen, gleichzeitig Marketingaktivitäten umsetzen können und unsere Hospitality Events bei ihren Kunden sehr gut ankommen. Trotzdem stossen wir nun an unsere Grenzen, da wir natürlich marktüblich viele Exklusivklauseln in den Verträgen haben. Dies macht es für uns schwierig, die Budgets zu erreichen, welche andere grössere Filmfestivals zur Verfügung haben. Die Berlinale verfügt über ein Budget von 22 Millionen Euro, in Locarno sind es 13 Millionen Schweizerfranken, davon sind viele Millionen von Bund und Kanton. Dies zeigt, wie schwierig es ist, mit rund 7 Millionen Budget ein wichtiges, internationales Filmfestival zu veranstalten. Wir drehen jeden Franken noch einmal um, verhandeln was möglich ist und sind gut strukturiert, so dass wir im Vergleich eine eher schlanke Organisation brauchen.

Innerhalb von 10 Jahren haben Ihr Geschäftspartner Karl Spoerri und Sie das Zurich Filmfestival zu einer festen Grösse in der Filmwelt gemacht. Ziel erreicht, könnte man sagen. Wie sieht das für Euch aus, habt Ihr noch unerfüllte Träume & Ziele im Bezug auf das ZFF und wenn ja, welche?
Unser Ziel ist es nicht, immer mehr Filme und immer mehr Gäste nach Zürich zu holen, sondern vor allem die Qualität zu bewahren. Man bedenke, dass wir bereits 140 Filme und über 500 Gäste aus dem Ausland einfliegen, welche alle über mehrere Tage von uns betreut werden. Die Frage welche ich immer wieder stellen muss ist eher: Ist das was wir uns vorgenommen haben, finanziell überhaupt machbar? Jedes Jahr muss das Budget nach der Wirtschaftssituation angepasst werden. Zudem haben wir darauf zu achten, mit Ideen oder neuen Zielen das Team nicht zu stark zu überfordern, auch wenn alle im Team sehr ambitioniert sind. Uns liegt viel daran, organisch zu wachsen.

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