Neu wird die Jury des XAVER-Awards von Dany Waldner geleitet. Im Interview erzählt der Branchenkenner, wie eine gute Jury funktioniert, welche Chancen er für die Event- und Livecom Branche trotz der aktuell herausfordernden Corona-Situation sieht und welche Rolle der XAVER dabei einnehmen kann.

Dany Waldner ist Architekt ETH und Gründer von Waldner Partner, einem Unternehmen für Projektentwicklung und Management. In seiner langen Karriere hat er unterschiedlichste Designmandate übernommen und sowohl auf Auftraggeber- wie auch auf Auftragnehmerseite massgebende Messe-, Kongress- und Theater-Infrastrukturen konzipiert. Zudem gilt er als ausgewiesener Experte für Temporärbauten und Ausstellungsformate. Der neue Präsident der XAVER-Jury verfügt über ein breites Netzwerk in der Branche und bringt durch seine Erfahrung auf internationalem Niveau auch den nötigen Seitenblick mit, wenn es um die Beurteilung anspruchsvoller-LiveCom-Projekte geht.  

Dany Waldner, als Architekt haben Sie Wettbewerbe und Jurierungen wahrscheinlich im Blut, oder?

Auf jeden Fall: Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch meine Karriere. Ich habe selber bereits in jungen Jahren für namhafte Architekturbüros bei Wettbewerben mitgemacht und bin dem Wettbewerbs- und Designwesen seit jeher eng verbunden. Ausserdem durfte ich in unterschiedlichsten Projekten umfangreiche Erfahrungen sammeln, wie eine Jury funktioniert und arbeitet. Bei Waldner Partner haben wir pro Jahr mehrere Mandate, bei denen wir entweder die Jurierung machen oder diese ausschreiben und eine Vorprüfung vornehmen. 

Nun amten Sie als Jury-Präsident des XAVER. Was motiviert Sie an dieser Aufgabe?

Die Beurteilung von zeitgemässen Projekten interessiert mich sehr. Ich verfolge sehr gespannt aktuelle Trends und wie diese sich verändern. Die LiveCom-Branche begleitet mich nun seit fast 30 Jahren und ist Teil meines täglichen Berufslebens. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Konzeption von Messeinfrastrukturen und -inhalten erlaube ich mir gerne, ein Urteil darüber abzugeben, welche Projekte weiterhin entwicklungsfähig sind und welche weniger. Ich bin überzeugt, dass die LiveCom-Branche trotz der Corona-Pandemie weiterleben wird, wenngleich dazu ein Wandel nötig sein wird. Diesen in der Position eines Jurypräsidenten mitzuverfolgen, ist natürlich toll.

Die XAVER-Jury setzt sich aus zahlreichen prominenten Vertretern verschiedener Branchen wie Industrie, Dienstleistung und Wissenschaft zusammen. Wie lenkt man eine so illustre Runde mit sicherlich ganz diversen Ansichten? 

Unterschiedliche Gesichtspunkte sind sogar sehr wichtig und unbedingt zu befürworten. Die Entscheidungsfindung soll denn auch effektiv ein Diskurs sein, in dem man zusammen zu einer Lösung und einem gemeinsamen Entscheid kommt. Dabei ist es die Aufgabe des Jurypräsidenten, diese Standpunkte innert kurzer Zeit auf ein Ergebnis hinzuführen. In Bälde werden wir als Jury in einer ersten konstituierenden Sitzung die Prozesse und Spielregeln dazu festhalten.

Der XAVER-Award ist das Spiegelbild einer Branche in sehr schwierigen Zeiten. Sie haben einen Wandel angesprochen, der nötig ist. Wo steht die Veranstaltungsbranche aus Ihrer Sicht im Moment und wohin muss sie sich bewegen?

Die Corona-Pandemie hat uns alle sehr hart getroffen – mit weitreichenden wirtschaftlichen und personellen Nachwehen. Ich denke nicht, dass der Gesamtmarkt schnell wieder wachsen und die Grösse, wie wir sie uns bisher gewohnt waren, wieder erreichen wird. Die Branche wird in nächster Zukunft weniger Umsatz generieren und weniger wertschöpfende Anlässe durchführen. Dies bietet wiederum aber auch die Chance, Neues anzupacken und andere Ausrichtungen zu suchen. Und dafür braucht es wie angesprochen einen kompletten Wandel in allen Prozessen.

Was heisst das konkret für die Post-Corona-Events?

Die Veranstaltungen der Zukunft sind kleiner und werden zudem kurzfristiger auf- und abgebaut. Diese erhöhte Geschwindigkeit wird man auch bei der Planung spüren. Die heute schon existierende Kurzfristigkeit wird dabei also noch ausgeprägter. Zudem braucht es weniger Leute für die Umsetzung, aber auch auf Besucherseite wird es so sein, dass weniger Personen teilnehmen werden. Auch die Infrastrukturen werden wechseln; wir werden vermehrt Events mit Festivalcharakter haben – also viel Kleines und Ähnliches von verschiedenen Veranstaltenden gleichzeitig. Damit wird auch die Konkurrenz zunehmen und sich für alle Branchen verstärken.  

Und wie kann der XAVER die LiveCom-Branche bei diesem Wandel konkret unterstützen?

Indem er neue Formate ganz bewusst stärker in den Fokus rückt. 2022 sind aufgrund der Pandemie-bedingten Einschränkungen explizit auch kleinere, erfinderische, aus der Pandemie-Not geborene Projekte zugelassen. Ich bin gespannt darauf, diese zu sichten.

Das ist der XAVER-Award: Der XAVER-Award ist der Leuchtturm-Anlass des Branchenverbands EXPO EVENT und das bedeutendste nationale Gütesiegel der LiveCom-Branche. An der Preisverleihung werden jährlich die herausragendsten Live-Projekte des Vorjahres geehrt. Der nächste XAVER-Award findet am 19. Mai 2022 in der Halle 550 in Zürich statt. Teilnehmen können alle Schweizer Unternehmen, die als Auftragnehmer Projekte realisiert haben oder auftraggebende Unternehmen (Kunden) sind. Vergeben wird der XAVER-Award in Gold, Silber und Bronze in den Kategorien Best Supplier Services, Best Corporate Event, Best Public Event, Best Expo Project, Best Efficiency Project und Best Consumer / POS Event. Zudem wird jedes Jahr auch der Lifetime Achievement XAVER-Award an eine besondere Branchenpersönlichkeit verliehen. xaver-award.ch

Ab 1. November von Early-Bird-Rabatt profitieren: Die Projekteinreichung für den XAVER 2022 startet am 1. November 2021 und dauert bis zum 28. Februar 2022. Early Birds profitieren von einem attraktiven Rabatt: Wer sein Projekt vor dem 31. Dezember 2021 einreicht, zahlt – egal ob als Mitglied oder als Nicht-Mitglied von EXPO EVENT – CHF 390 (exkl. MwSt.). Bei Einreichungen ab dem 1. Januar 2022 beläuft sich der Preis für Mitglieder auf CHF 590 (exkl. MwSt.) und für Nicht-Mitglieder auf CHF 690 (exkl. MwSt.). xaver-award.ch

EXPO EVENT
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